Freitag, 29. Juni 2007

"Ich habe einen Traum"

In einem Interview mit der Zeitung "Die Zeit" spricht Paul Spiegel, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland über seine Vergangenheit und seinen großen Traum. Er selbst war während des Holocaust bei Bauern in Belgien, die ihm einen Unterschlupf ermöglichten. Sein Traum ist war es immer seine Schwester wieder zu sehen. Er wusste nichts von ihr, ist sie noch am leben? Wo lebt sie? Im Artikel beschriebt er seine Emotionen und die damaligen Umstände sehr genau. Seine Betonung liegt immer wieder auf "Warum?". Hier ein Zitat des Interviews in dem es nochmals deutlich wird, dass es unmöglich ist auf alle Fragen eine Antwort zu finden: "Warum? Warum mussten wir auf so schreckliche Weise leiden? Warum gab es Menschen, die Juden für eine mindere Rasse hielten und töteten wie krankes Vieh? Warum nahm man uns alles, was wir in vielen Jahren aufgebaut hatten und lohnte uns nicht, dass wir wie die anderen Deutschen unseren wirtschaftlichen Beitrag leisteten? Warum hatte man vergessen, wie viele Juden an der Seite deutscher Truppen im Ersten Weltkrieg gekämpft und dabei einen hohen Blutzoll gezahlt hatten? Warum wir? Warum wir Juden? Das waren die Warum-Fragen von damals, die bis heute da sind." Später hat Spiegel dann erfahren, dass seine Schwester in Auschwitz gestorben ist. Dies war natürlich ein sehr großer Schock für ihn da er die Hoffnung nie aufgegeben hat und immer daran geglaubt hat seine Schwester irgendwann wieder zusehen. Am Ende des Artikels nimmt er noch Bezug auf die heutige Zeit, dass es viele Juden gibt die immer noch als minderwertige Rasse angesehen werden, da sie vor 2000 Schuld an der Kreuzigung Jesus gewesen sein sollen. Ganz deutlich spricht er hier die palästinensischen Juden und Jüdinnen an.

Falls jemand Interesse hat diesen wirklich sehr interessanten Artikel durchzulesen kann das hier tun: http://www.zeit.de/2002/17/200217_traum_spiegel_xml?page=1

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